Man wird sehen, ob sich der Trend weiter in die Richtung der letzten Jahre bewegt:

Weniger Stuten werden gedeckt, die Züchter versuchen, die ihrer Meinung nach wertvollsten und fruchtbarsten Stuten in der Zucht zu belassen, um noch halbwegs Aussichten auf rentablen Verkauf zu haben; am besten sind diejenigen dran, die ihre Pferde selber günstig aufziehen und unter den Sattel bringen können; der Weg dorthin ist allerdings auch lang…

Kurzum: Züchten ist teuer und potentiell sehr verlustträchtig geworden – da ist wohl auch keine Rasse ausgenommen von der Kostenexplosion:

 

Futter, Einstellen, Steuern, Tierarzt, Samenversand, Deckgelder usw. usw.….

 

 

Aus tierärztlicher Sicht ein paar Anmerkungen zur Saison:

 

VORBEREITUNG AUF DIE DECKSAISON

 

Ihre Stute ist schon einmal gut vorbereitet, wenn sie

 

  • aus einem sozial stabilem, stressarmem Umfeld kommt (Herde, ausreichend Platzangebot usw.)

  • nicht zu fett ist

  • ausgewogen gefüttert ist

  • nicht unter maximalem reiterlichem Druck steht

  • ausreichend Bewegung hat

  • einer genauen Zyklusbeobachtung unterzogen wird

  • WÄHREND einer Rosse eine Zuchttauglichkeitsuntersuchung erfolgt ist (Klinische und rektale Untersuchung incl. Ultraschall, Tupferprobe, Zytologie, u.U. Biopsie), um Geschlechtsgesundheit und Fruchtbarkeitsaussichten zu definieren.

           

Die zu Beginn der Saison oft zu beobachtenden unregelmäßigen Zyklen, schlechten Eierstockstätigkeiten usw. symbolisieren quasi „das Erwachen des SAISONALEN Zyklusgeschehens“ zum Frühling hin. Diese Abweichungen sind normal, bedürfen keiner Behandlung und normalisieren sich binnen weniger Wochen im Frühjahr

 

Dabei kann eine zur Zucht vorgesehen Stute durchaus GLEICHMÄSSIGE reiterliche Beanspruchung parallel zum Zuchteinsatz haben.

 

 

UMFELD UND MANAGEMENT AUF UNSERER STATION

 

Es macht üblicherweise Sinn, die ERSTE Rosse der Stute nach der Zykluspause im Winter verstreichen zu lassen – damit die Durchblutung und Selbstreinigung nach der Winterruhe in Gang gesetzt wird - und erst die zweite Rosse für Untersuchung und / oder Besamung zu nutzen.

 

Wenn die Stute zur Besamung vorgesehen ist, ist ein Anliefern auf Station zu Rossebeginn zu empfehlen.

 

Wir bemühen uns, den Stuten ein entspanntes Umfeld zu ermöglichen. Während der Rosse erfolgt eine Aufstallung in Boxen mit täglichem Auslauf im Paddock.

Stuten, die von weiter her kommen, haben die Möglichkeit, bis zur Trächtigkeitsuntersuchung zu bleiben; auf Wunsch auch auf der Sommerweide.


Wir bemühen uns, im Besamungsgeschehen so nahe wie möglich „natürliche“ Verhältnisse zu simulieren. Deshalb werden die Stuten täglich mit dem Hengst auf Rosseanzeichen überprüft, d.h. abprobiert. Dies verbessert erwiesenermaßen die Geschlechtshormonsekretion und damit indirekt auch die Fruchtbarkeit.

 

Die exakte Zyklus (Eierstocks- und Gebärmutterdiagnostik) erfolgt jedoch täglich, bei Bedarf auch mehrfach täglich, im Untersuchungsstand mittels Ultraschall.

Durch unser kompetentes und engagiertes Team an Tierärzten sind wir in der Lage, zum normalen Praxisbetrieb durchwegs die Betreuung und engmaschige Untersuchung der Stuten zu gewährleisten.

 

 

HOFBESAMUNG

 

Soweit die Entfernung und zeitlichen Verhältnisse es ermöglichen, bieten wir auch – allerdings lediglich im Frischsameneinsatz – Hofbesamung an.

Da dies für die laufende Saisonarbeit einen erheblichen Mehraufwand an Organisation für uns bedeutet, bitten wir um Verständnis, dass wir ab bestimmten Entfernungen zur Praxis dies nicht mehr gewährleisten können, da die Terminarbeit für gynäkologische Untersuchungen bei zu großen Entfernungen unmöglich bzw. unsicher wird. Dies erklärt auch den finanziellen Mehraufwand bei der Hofbesamung (siehe unten).


KOSTEN

 

Die Kosten über das Deckgeld und Versand des Samens bzw. Rabatt auf Deckgeld und Konditionen vereinbaren Sie als Züchter am besten DIREKT mit dem Hengsthalter bzw. Samenhändler.

 

Für tierärztliche Tätigkeiten und Tagessatz bzw. Verwaltungsaufwand erhalten Sie von unserer Praxis eine Rechnung nach folgenden Grundlagen:

 

 

Besamung auf Station in Anham 16, 94501 Beutelsbach:

Besamungspauschale:

 

128 EURO + MwSt. pro Saison (Frischsamen)

 

180 EURO + MwSt. pro Saison (Tiefgefriersamen)

 

Die Besamungspauschale beinhaltet sämtliche Ultraschalluntersuchungen (Follikelkontrollen und Trächtigkeitsuntersuchungen) sowie Besamungen Ihrer Stute(n) auf Station in Anham 16 für die GESAMTE SAISON.

 

NICHT eingeschlossen sind und gesondert berechnet werden:

 

  • Diagnostische Maßnahmen wie Tupferprobe, Zytologie, Endoskopie, Biopsie

  • Evtl notwendige Medikamente / Behandlungen

  • Untersuchungen, die bei Ihnen im Stall (zuhause, auf Weide) durchgeführt werden

  • Rückversand von Samen –Transport – Containern

  • Tagessatz  Box mit Auslauf im Paddock ( 12 EURO + MwSt. für Stuten ohne Fohlen, 14 EURO + MwSt. für Stuten mit Fohlen bei Fuß)

     

  

LAGERUNG VON TIEFGEFRIERSAMEN

 

Die Lagerung des Tiefgefriersamens für die laufende Saison, in der eine Stute mit dem jeweiligen Samen besamt wird, ist frei.

 

Sie haben die Möglichkeit, Tiefgefriersamen bei uns einzulagern. Die Kosten hierfür betragen – je nach Menge des eingelagerten Samens – zwischen 100 und 200 EURO + MwSt. pro Jahr.

Unsere Lagerkapazitäten sind allerdings begrenzt.

 

 

Wenn Sie diesbezüglich noch Fragen haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an uns.

 

Ihr Pferdepraxisteam Anham